Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 173

1902 - Karlsruhe : Lang
— 173 — Monaten wurden die Dreißig von Thrasybulus verjagt und die Verfassung des Solon wiederhergestellt. Aber Athen konnte sich nicht mehr zu seiner früheren Höhe erheben. In jener Zeit lebte zu Athen auch Sokrates, einer der besten Männer Griechenlands. Er sammelte eine Zahl von Jünglingen Akropolis. und gereisten Männern um sich, denen er Lehren der Weisheit und Tugend mitteilte. Er lehrte eine höhere, reinere Anschauung von Gott, als die des griechischen Heidentums war, und verlangte, daß man das Gute liebe und tue, weil es gut ist, und das Böse meide, weil es böse ist, ohne Rücksicht auf Lohn oder Strafe, daß man sich selbst beherrsche, einfach und mäßig lebe und seine Leidenschaften im Zaume halte, daß man den Gesetzen des Vaterlandes gehorsame aus Liebe zur Pflicht und aus Dankbarkeit gegen das Vaterland. Er selbjt gab von allen Tugenden das lebendige Beispiel. Neidische Menschen, die ihm sein großes Ansehen mißgönnten, verklagten ihn, er sei ein Verführer der gewogen, sondern nur gezählt werden, so wird sie zur Ochlokratie ^krrschast des großen Haufentz). Derjenige, welcher gewaltsam eine sreie Verfassung umstürzt und sich der Herrschaft bemächtigt, heißt Tyrann seine Herrschaft Tyrannis.

2. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 174

1902 - Karlsruhe : Lang
— 174 — Jugend und lehre die Gottlosigkeit. Ein ungerechtes Gericht verurteilte ihn zum Tode. So groß war feine Treue gegen die Gesetze seines Vaterlandes, daß er es verschmähte, sich der Voll-Ziehung des ungerechten Urteiles durch die Flucht zu entziehen. Bis zur Stunde seines Todes sprach er mit seinen Freunden über die Unsterblichkeit der Seele, tröstete sie über sein Scheiden und trank dann heiteren Mutes das Schierlingsgist, womit er vom Leben zum Tode gebracht wurde. Ein Volk, bei dem ein Mann wie Sokrates als staatsgesähr-lich hingerichtet wird, ist der Freiheit nicht mehr fähig und nicht mehr würdig. Der Gemeinfinn und die Vaterlandsliebe waren unter den Athenern im Verschwinden begriffen, und infolge davon konnte sich die Stadt nicht wieder erheben und verlor mit den andern Griechen nicht volle siebzig Jahre nach dem Ende des peloponnesischen Krieges ihre Freiheit. 6. Alexander der Große. Ungefähr 50 Jahre nach dem peloponnesischen Kriege gerieten die Thebaner, deren Stadt nördlich von Athen in der Landschaft. Böotien lag, mit den Spartanern und den Bewohnern der Landschaft Phocis in Streit. Weil die Thebaner ihre Feinde nicht zu bezwingen vermochten, riefen sie den König Philipp von Maee-donien zu Hilfe, dessen Herrschaft sich säst über den ganzen nördlichen Teil der Balkanhalbinsel erstreckte. Philipp leistete den erbetenen Beistand, nahm aber auch die wichtige Festung Elatea in der Landschaft Phocis in Besitz und ließ erkennen, daß er darauf ausgehe, die sämtlichen Griechen unter seine Botmäßigkeit zu bringen. Schon längst hatte der vaterlandsliebende Athener Demosthenes seine Landsleute und alle Griechen vor Philipp gewarnt; nunmehr bewog er die Mehrzahl der griechischen Stämme zu einem Schutzbündnis gegen den Maeedonier. Allein das vereinigte Heer der Griechen wurde (338) bei Chäronea geschlagen, und fortan waren die griechischen Staaten dem Könige Philipp untertan, wiewohl ihnen vorerst noch der Schein der Freiheit und Selbständigkeit verblieb. Nach Königs Philipps Tode kam sein Sohn Alexander, ein Jüngling von glänzender Begabung und unersättlichem Ehrgeize zur Regierung. Alexander beschloß, den Perserkönig zu bekriegen, und ließ sich zu Korinth von einer Versammlung der Abgeordneten aller griechischen Staaten zum Oberfeldherrn der gesamten griechischen Streitmacht ernennen. Im Frühjahre 334 führte er fein nicht großes, aber wohlgeübtes Heer über den Hellespont und besiegte an dem Flusse Granikus den Statthalter des Perserkönigs. Binnen Jahresfrist unterwarf er sich den größten Teil von Kleinasien. Da, wo die Küsten von Syrien und Kleinasien zusammen-

3. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 166

1902 - Karlsruhe : Lang
— 166 — Das einst von den Griechen bewohnte Land ist durch zahlreiche Gebirgszüge und Flußtäler iu viele einzelne Landschaften geteilt. Die Bewohner dieser Landschaften waren zu städtischen und ländlichen Gemeinden vereinigt, die unter einem gemein-famen Oberhaupte standen, das den Königstitel führte. Der König war Heerführer, Priester und oberster Richter; gemeinsame Angelegenheiten wurden in einer Versammlung aller freien Männer unter dem Vorsitze des Königs beraten und beschlossen. Die Beschäftigung der Achäer war vorzüglich Landbau und Viehzucht; doch gab es in den Städten auch geschickte Bauleute und Metallarbeiter. Die Religion war heidnisch; Zeus war der Gott des Himmels und der Erde, Poseidon der Meergott, Hephästus der Feuergott und der Schutzpatron der Metallarbeiter, Ares der Kriegsgott; Hera, die Gemahlin des Zeus, wurde als Beschützerin der Hausfrauen, Athene als die Ratgeberin, Demeter als die Spenderin des Ackersegens verehrt; Apollo und seine Schwester Artemis waren Schntzgottheiten der Jünglinge und Jungsrauen, Äskulap der Helfer der Kranken. Alle diese Götter stellte man sich in menschlicher Gestalt vor; sie hatten nach dein Volksglauben ihren Wohnsitz aus dem Berge Olymp im nördlichen Griechenland und lebten dort miteinander wie Menschen in Freude und Leid, nur waren sie nicht der Krankheit und dem Tode unterworfen. An einzelnen Orten waren Tempel, in denen die Priester Orakel, d. H. Göttersprüche verkündeten. Die berühmteste Orakelstätte war der Tempel des Apollo zu Delphi. Die Seelen der Abgestorbenen kamen an einen dunklen Ort unter der Erde; hier flatterten sie herum, wie Schatten anzusehen, in der Gestalt, wie sie auf Erden gelebt hatten. Die Götter wurden durch Gebet und Tieropfer verehrt; die Tiere wurden geschlachtet, ihre Schenkel in Fettstücke eingewickelt und aus dem Altare verbrannt; den größten Teil des Tieres verzehrten die Opfernden bei festlichem Mahle, bei dem reichlich Wein mit Wasser vermischt getrunken und Lobgefänge ans die Götter angestimmt wurden. Die Achäer waren auch tüchtige Seeleute, die auf wohlgebauten Schiffen die See befuhren, teils um Handel, teils auch um Seeraub zu treiben. Ungefähr 1200 Jahre vor Christi Geburt unternahmen die Achäer unter der Anführung der Könige Agamemnon von Mycene und Meuelaus von Sparta einen Heereszug zur See gegen die Stadt Troja in Kleinasien, weil Paris, der Sohn des Königs Priamns, Helena, die schöne Gemahlin des Menelans, entführt hatte. Troja wurde nach zehnjähriger Belagerung erobert und zerstört. Etwa hundert Jahre nach diesem Feldzuge wanderte der dorische Stamm aus seinen Wohnsitzen in Mittelgriechenland

4. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 168

1902 - Karlsruhe : Lang
— 168 — vorgeschlagene Gesetze, über Krieg und Frieden und sonstige das Gemeinwesen betreffende Angelegenheiten. In der Folgezeit wurden die fünf Ephoren, die auf je ein Jahr gewählt wurden, die eigentlichen Machthaber in Sparta. Lykurg wollte aus deu Spartanern ein einfaches, sittenstrenges, kriegerisches und vaterlandsliebendes Volk machen. Darum ordnete er an, daß alle Spartaner vor dem Gesetze gleich sein und auch die gleiche einfache Lebensweise haben sollten. Dies ging so weit, daß die Spartaner sogar ihre Mahlzeiten gemeinsam und sozusagen öffentlich einnehmen mußten. Ein spartanisches Nationalgericht war die „schwarze Suppe", die aus Fleischbrühe, Blut, Essig und Salz bestand, also ungefähr das war, was man in Süddeutschland einen „Pfeffer" nennt. Handel sollten die Spartaner weder in Sparta, noch im Auslande treiben; darum wurde eisernes Geld eingeführt. Die Kleidung war einfach, gerade hinreichend, um die Blößen zu bedecken. Leibesübungen zur Erlangung und Bewahrung kriegerischer Tüchtigkeit bildeten die Hauptbeschäftigung der Spartaner. Eigentümlich war die Erziehung in Sparta geordnet. Schwächliche Kinder wurden im Taygetnsgebirge ausgesetzt; die gesunden erhielten vom siebenten Lebensjahre an eine gemeinsame Erziehung in den öffentlichen Erziehungshäusern. Hier wurden sie zur Abhärtung des Körpers, zur Ertragung von Hunger, Durst, Körperschmerz angehalten, aber auch zur Vaterlandsliebe, zur Ehrfurcht uindem Alter, Wahrhaftigkeit und Sittenreinheit erzogen. Auf geistige Bildung legte man in Sparta keinen großen Wert; die Knaben lernten nur lesen und schreiben, heilige Gesänge und Kriegslieder singen; die Hauptsache blieb die Ausbildung zum Waffendienst und ernsten Bürgersinn.*) 3. Athen. Die Landschaft Attika nahm den südöstlichen Teil von Mittelgriechenland ein. Sie war sehr fruchtbar; Getreidefelder, Wein-, Feigen- und Ölgärten gaben reichliches Erträgnis. Ursprünglich waren 10 Gemeinden in Attika. Durch Thefeus wurden sie zu einem einzigen Gemeinwesen vereinigt, dessen Hauptort die Stadt Athen war. Bis zur Wanderung der Dorier regierten Könige über Attika. Als die Dorier gegen Athen heranzogen, stellten sich ihnen die Athener, geführt von ihrem König Kodrus, entgegen. Den Doriern war eine Weissagung geworden, daß sie siegten, wenn König Kodrus am Leben bliebe. Kodrus erfuhr *) Die kurze, schlagende Sprechweise — der „lakonische" Ausdruck — der Spartaner ist sprichwörtlich geworden. „Unserer Schützen sind so viele, daß man von der Menge ihrer Pfeile die Sonne nicht sehen wird," sagte ein Perser zu einem Spartaner und erhielt die Antwort: „Um so besser, dann werden wir im Schatten kämpfen."

5. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 170

1902 - Karlsruhe : Lang
- 170 - So lange die Athener echten Bürgersinn und rechte Liebe 3um .^aterlande besaßen, war Athen ruhig, wohlhabend und glücklich; (Jewerbe und Handel, Baukunst, Bildnerei und Dichtkunst standen in schönster Blüte. 4. Die Perserkriege. . .?uch in Kleinasien, an der ganzen Westküste, waren ©riechen ansäwg und bewohnten reiche, blühende Städte. Der Perserkönig Ehrus eroberte um 540 o. Ehr. Kleinasien und uuterwars dre griechischen Städte seiner Heerschast. Um 500 v. Chr. empörten sich die kleinasiatischen Griechen gegen den Perserkönig Darms. Die Athener schickten ihnen 20'Schiffe zu Hilse. An-Tangs kämpften sie glücklich, wurden aber zuletzt besiegt, und die prächtige Stadt Milet wurde von Grund aus zerstört. Der Perserkönig wollte an den Athenern sür die geleistete Hilfe Rache nehmen und schickte im ^ahre 493 ein Heer und eine Flotte gegen Griechenland; die flotte wurde jedoch oom Sturme zerstört, und das Landheer mußte sich zurückziehen. Drei Jahre darnach schickte er abermals eine Flotte von 600 Schiffen nach Griechenland. Die Insel Euböa wurde vou den Persern eingenommen, die auch nach Attika hinübergingen Be: Marathon stellte sich ihnen der athenische Feldherr Miltiades mit 10000 Athenern und 1000 Mann aus der Stadt Platää entgegen und errang einen herrlichen Sieg über die fünffache Übermacht der Perser. Zehn vstchre nach der Niederlage bei Marathon überzogen die Perser Griechenland abermals mit Krieg. Der König Xerxes führte selbst ein gewaltiges Heer von 1700 000 Mann aus zwei Schiffbrücken über den Hellespont und schickte eine Flotte von 1200 Kriegsschiffen und 3000 Lastschiffen nach Griechenland. Die Athener hatten auf Antrieb des klugen Themistokles seit dem letzten Perserzuge eine Flotte von 200 Kriegsschiffen gebaut und ihre Hasenstadt Piräus befestigt. Auch Sparta hatte ein Heer ausgerüstet. Beide Staaten forderten die übrigen Griechen auf, sich mit ihnen zur Abwehr des gemeinsamen Feindes zu verbinden; allein nur wenige Städte folgten der Aufforderung. Als Ferres von Norden her durch den Engpaß der Ther-inophlen in Griechenland eindringen wollte, wehrte ihm der L-Partanerkönig Leonidas mit einem kleinen Heere mehrere Tage den Durchzug. Ein Verräter zeigte den Persern einen Gebirgs-psad, aus dem die Griechen umgangen wurden. Nun schickte Leonidas den größten Teil seines Heeres weg und starb mit 300 Spartanern, den Paß verteidigend, den Heldentod fürs Vaterland. Als die Perser gegen Athen rückten, riet Themistokles, daß

6. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 171

1902 - Karlsruhe : Lang
— 171 — die Athener ihre Stadt verlassen und ihre ganze Wehrkraft zum Seekampfe sammeln sollten. Athen wurde von den Persern eingenommen und auf des Xerxes Befehl, durch Feuer zerstört. Tie griechische Flotte zog sich in den engen Meeresarm zwischen der Insel Salamis und der Küste von Attika zurück. ^ Viele Griechen gedachten den Kamps nicht anzunehmen. Aber Themi-stokles ließ dem Perserkönig kundgeben, wenn er die griechische Flotte vernichten wolle, so sei die Gelegenheit jetzt günstig. Xerxes ließ sich durch die List täuschen und befahl seiner Flotte den Angriff. Er selbst saß auf feinem Throne am Ufer, neben ihm Schreiber, die die Großtaten der Perser auszeichnen sollten. Allein in dem engen Meeresarme konnte die persische Flotte ihre Übermacht nicht entsalten, und die leichteren griechischen Schiffe warnt den schwerfälligen Fahrzeugen der Perser durch ihre Beweglichkeit überlegen. Ferxes erschaute die vollständige Niederlage seiner Flotte und floh eiligst nach Asien zurück. Ein Perserheer von 300000 Mann blieb jedoch in Nordgriechenland zurück. Im folgenden Sommer wurde es bei Platää von 100000 Griechen unter der Führung des Spartauerkönigs Panfanias geschlagen. Am nämlichen Tage erlitt die persische Flotte eine zweite Niederlage am Vorgebirge Mykale in Kleinasien durch den Athener Xanthippus. Von mm an waren die Griechen sicher vor Einfällen der Perser. Sie hatten aber auch erfahren, wie stark ihre Nation war, wenn zu gemeinsamer Tat alle Stämme verbunden waren. Darum wurde ein Bund aufgerichtet, an deffen Spitze Athen trat. 5. Athens Glanz und Fall. Die Spartaner sahen es mit Neid, daß durch Themistokles Athens Macht und Ansehen in Griechenland immer größer wurde. Sie verdächtigten ihn darum bei deu Athenern, er wolle die Herrschast an sich reißen, und bewirkten dadurch, daß der verdiente Mann von dem undankbaren Volke aus Athen verbannt wurde. Forthin war Aristides, den man wegen seiner Redlichkeit den Beinamen „der Gerechte" gab, der einflußreichste Mann iu Athen. Das Vertrauen der Bundesgenossen zu ihm war so groß, daß er zum Schatzmeister des Bundes erwählt wurde. Die Bundeskasse war ans der Insel Delos; durch den Bundesvertrag war bestimmt, wie viel Geld jedes Bundesglied zu zahlen hatte, wie viele Schiffe, wie viele Mannschaften zum Bundesheere zu stellen waren. Durch Perikles wurde die Blüte, das Ansehen, die Macht Athens aus die höchste Stufe gehoben. Er bekleidete kein Amt, aber er wußte durch die hinreißende Macht seiner Rede die Volksversammlung für alle Anträge zu gewinnen, die er zur

7. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 167

1902 - Karlsruhe : Lang
— 167 — und eroberte einen großen Teil des Peloponnes, der heutigen Halbinsel Morea. In jener Zeit wurde auch in den meisten griechischen Landschaften die Königsregierung abgeschafft, und freie Gemeinwesen wurden eingerichtet. Seither wurde der Name Hellenen als Bezeichnung der Nation gebräuchlich. Vor dem Jahre 500 vor Christi Geburt hatten die einzelnen Landschaften und Stämme der Hellenen für sich gelebt und mit ihren Volksgenossen nur wenig Verkehr gehabt. Nur bei den großen Nationalfesten, die von Zeit zu Zeit an verschiedenen Orten abgehalten wurden, kamen die Hellenen von überallher zusammen, sogar aus den Kolonien, die im Verlaufe der Zeit in Kleinasien, Asrika, Sizilien und Italien gegründet worden waren. Das am meisten besuchte Nationalist, die sogenannten Olympischen Spiele, wurde zu Olympia, im westlichen Teile des Peloponnes, alle vier Jahre abgehalten. Mit religiösen Feierlichkeiten zu Ehren des Zeus waren Wettkämpfe im Lauf und Wurf, im Ringen und Springen, fowie großartige Wagenrennen verbunden. Die Sieger in den Wettkämpfen erhielten Ölzweige und wurden überall, wo sie mit Hellenen zusammenkamen, hochgeehrt. 2. Von dem spartanischen Staate. Die südöstliche Landschaft des Peloponnes hieß Lakonien. Sie war westlich von dem rauhen Gebirge Taygetns begrenzt und von dem Flusse Eurotas durchströmt, an dem die vornehmste Stadt, Sparta, lag. Als die Dorier in Lakonien eindrangen, unterwarf sich ihnen ein Teil der achäischen Bevölkerung durch friedlichen Vertrag, ein anderer Teil dagegen leistete bewaffneten Widerstand. Die ersteren behielten ihre Freiheit und einen Teil ihrer Ländereien, die letzteren, so viele ihrer den Kamps überlebten, wurden zu Sklaven gemacht und erhielten den Namen Heloten. Ans dem eroberten Ackerlande wurden 9000 Güterlose gemacht für die erobernden Dorier, die fortan die herrschende Klaffe in Lakonien waren und in Sparta wohnten, woher sie den Namen Spartaner erhielten. Ihre Güter waren unteilbar und burstcu nicht verkauft werben. Um das Jahr 900 waren mancherlei llnorbmmgen und Parteiungen in Sparta eingerissen. Damm forberten die Spartaner ihren Mitbürger Lykurg auf, zur Herstellung einer neuen Ordnung Vorschläge zu machen. Durch Lykurg erhielt Sparta eine Verfassung, welche über 600 Jahre bestaub. An der Spitze des Staates stauben zwei Könige; die Gewalt berfelben war eingeschränkt durch den „Rat der Alten", der aus 28 unbescholtenen, mindestens 60 Jahre alten Männern bestand. Die Volksversammlung, an der alle Spartaner teilnahmen, entschied über

8. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 172

1902 - Karlsruhe : Lang
Hebung feiner Vaterstadt stellte. Er bewirkte, daß die Bundesgenossen nicht mehr Schiffe und Mannschaft zu stellen hatten, sondern dafür entsprechende Zahlungen an die Bundeskasse leisteten, die nun nach Athen gebracht wurde. Athen übernahm forthin die Verpflichtung, für eine tüchtige Flotte und ein fchlag-fertiges Heer zu forgen. Dadurch gerieten die Bundesgenossen mehr und mehr in Abhängigkeit von Athen, und die Athener behandelten sie mit der Zeit als ihre Untertanen. Die Stadt Athen wurde durch Perikles außerordentlich verschönert. Er veranlaßte, daß aus der Akropolis, der Burg von Athen, der Parthenon, ein prächtiger Tempel mit der aus Gold und Elfenbein gefertigten Bildfäule der Stadtgöttin Pallas Athene, gebaut wurde. Eine herrliche Marmortreppe führte durch die Propyläen, ein fünffaches Säulentor, gleichfalls aus Marmor, in den Burghof zum Tempel. Auch mit unzähligen andern Prachtgebäuden, Tempeln, Theatern, sowie mit kunstvollen Bildsäulen wurden Athens Straßen und öffentliche Plätze geschmückt. Handel und Gewerbe, Kunst und Wissenschaft gelangten zu so hoher Blüte, daß man die Zeit des Perikles mit Recht das goldene Zeitalter Athens genannt hat. Allein die Blüte Athens hatte keine lange Dauer. Äas herrische Benehmen der Athener gegen die Bundesgenossen und die Eifersucht der Spartaner führten zu einem 27 jährigen Kriege. Tie Staaten des Peloponnes unter Führung Spartas kämpften gegen Athen, darum heißt der Krieg der peloponuesifche. Nach manchen Siegen und Niederlagen behielten zuletzt (404 v. Chr.) Me Peloponnester die Oberhand. Das Bündnis der Athener wurde ausgelöst, die Wälle Athens und die „langen Mauern", welche die Stadt mit dem Hasen Piräus verbanden, wurden nieder-gerissen. Durch die Spartaner wurden dreißig Männer — man nannte sie die 30 Tyrannen — mit unbeschränkter Gewalt als Regenten in Athen eingesetzt und alle Freunde einer demokratischen*) Regierungssorm verfolgt und verbannt. Nach acht *) Regierungsformen: Monarchie: ein einziges Staatsoberhaupt; dessen Gewalt stammt von Gott und wird entweder ererbt (Erbmonarchie», oder durch Wahl des ganzen Volkes, oder besonderer berechtigter Stände (Wahlmonarchie) übertragen. Aristokratie: die adeligen Geschlechter sind im Besitze der Staatsgewalt. Timokratie: die Staatsgewalt ist in den Händen der besitzenden Klassen nach Maßgabe ihrer Steuerleistungen. Demokratie: das ganze Volk übt die Staatsgewalt aus in seinen gesetzlichen Versammlungen und durch die von ihm bestellten Beamten. Die politischen Rechte werden in der Aristokratie ererbt, in der Timokratie erworben, in der Demokratie sind sie jedem Staatsbürger angeboren. Wenn in der Aristokratie nur wenige mit Ausschluß der andern Berechtigten die Gewalt an sich reißen, so artet sie zur Oligarchie aus; die Ausartung der Timokratie dadurch, daß die Reichsten alle Gewalt bekommen, heißt Plutokratie; wenn in der Demokratie die Stimmen nicht mehr

9. Geschichte des Altertums - S. 45

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Alexander der Trohe.______________________________________________45 benutzte die Gunst der Lage, um ein Heer durch die Thermopylcn zu führen; schon bedrohte er Theben und Athen. Jetzt beschloß das athenische Volk unter dem Eindruck einer flammenden Rede des Demosthenes zur Verteidigung der Freiheit von Hellas den Krieg; es verband sich mit den Thebanern, den alten Gegnern, zur Abwehr des Feindes, und ein athenisch-thebanisches Heer, in dem auch Demosthenes mitfocht, trat dem Feinde ent- ^ gegen. Bei Chäronea wurde im Jahre 338 die Entscheidungsschlacht mronta geschlagen. Der Kampf war hartnäckig und dauerte lange mit wechselndem Glücke; da durchbrach der achtzehnjährige Sohn Philipps, Alexander, an der Spitze der macedonischen Ritterschaft die Schlachtreihe der Thebaner, und nun muhten auch die Athener weichen. Der marmorne Löwe, den man zu Ehren der Gefallenen auf dem Schlachtfelde aufrichtete und der lange in Trümmern lag, ist heute wieder hergestellt. Theben erhielt eine macedonische Besatzung. Athen wurde um der großen Erinnerungen willen, die sich an seinen Namen knüpften, von dem Sieger geschont und milde behandelt. In Korinth trat eine Versammlung der Abgeordneten fast aller griechischen Staaten zusammen und ernannte Philipp zum O b e r f e l d h e r r n für den Krieg gegen die Perser, der ein Rachezug werden sollte für den Einfall, den einst die Perser nach Griechenland gemacht hatten. Philipp schien den Höhepunkt des Glücks erreicht zu haben; da wurde er im Jahre 336 bei der Hochzeitsfeier seiner Tochter in feiner Hauptstadt durch einen Offizier seiner Leibwache, den er gekränkt hatte, 33€-ermordet. Iv. pie macedonische Zeit. 338-146. Alexander der Grotze. 336 — 323. § 48. Alexanders Anfänge. Philipps Sohn und Erbe war der damals Alexander, zwanzigjährige Alexander, der eine treffliche leibliche und geistige Ausbildung genossen hatte. Er hatte sich große Gewandtheit und Kraft des Leibes erworben, wie er z. B. damals bewies, als er das Roß Bucephalus bändigte, das niemand hatte besteigen wollen; es trug ihn nachher auf allen feinen Zügen. In den Wissenschaften war Aristoteles, einer der größten Philosophen des Altertums, sein Lehrer; sein Lieblingsbuch waren die Gesänge Homers, die er auch später immer bei sich trug; der Held, dem er nachstrebte, war der homerische Achill. Von der Begierde nach Ruhm war der Jüngling erfüllt; wenn er von einem neuen Erfolg seines Vaters hörte,

10. Geschichte des Altertums - S. 46

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
46 Geschichte der Griechen. klagte er wohl, daß ihm dieser nichts zu tun übrig lassen werde. Von Philipp war er in vielen Dingen verschieden. Er war hochsinnig und edel, offenherzig, zuweilen von aufbrausender Heftigkeit, aber niemals kleinlich; er war umsichtig und klug, aber Verschlagenheit und Hinterlist lagen ihm fern; in seiner stolzen Kühnheit verachtete er die Gefahr. Ein unübertroffener Feldherr, ein hervorragender Herrscher, ein edler Charakter, ist er mit Recht der Große genannt worden. Nach seiner Thronbesteigung hatte er sich zunächst gegen die barbarischen Völker im Norden Makedoniens zu wenden. Infolge seiner langen Abwesenheit verbreitete sich in Griechenland das Gerücht, er sei tot; es entstanden Unruhen, und Theben empörte sich. Aber mit Schnelligkeit er-junge König vor der abgefallenen Stadt, die erobert und zur furchtbaren Strafe fast ganz zerstört wurde; nur die Tempel der Götter blieben verschont, die Bevölkerung wurde in die Gefangenschaft verkauft. Nun unterwarf sich ganz Griechenland; es sammelten sich die Truppen für den großen Feldzug gegen die Perser, den er an seines Vaters Statt unternahm. §49. Die Eroberung des Perserreiches. 334—330. Das Heer, das Alexander mit sich führte, zählte nur 30 000 Mann zu Fuß und 6000 Reiter; es waren teils Macedonier, teils Griechen, teils auch Illyrier und Thracier. Seit der Zeit, als die zehntausend griechischen Söldner vom Per^rreich. Euphrat bis zum Pontus quer durch das Perserreich hindurch marschieren konnten, war dieser Staat immer mehr in Verfall geraten. Im Königshause waren Mord und Revolution häufig; die Satrapen fühlten sich teilweise als unabhängige Fürsten, und es kam vor, daß sie sich wechselseitig bekriegten; ganze Provinzen waren jahrelang im Aufstand begriffen. Auch der damalige König Darius Kodomannus war ein schwacher und kraftloser Monarch. »34. Nachdem Alexander im Jahre 334 den Hellespont überschritten und im Angesicht der Höhe von Jlios am Grabhügel des Achill diesem ein Totenopfer Manitus” dargebracht hatte, traf er hinter dem Flusse G r a n i k u s auf ein von persischen Satrapen befehligtes Heer. Gegen den Rat seines Feldherrn Par -m e n i o n griff er an. Er selbst führte die macedonische Reiterei über den Fluß hinüber und trug nach einem wilden Kampfe, in dem er selbst in Lebensgefahr geriet und nur durch die Dazwischenkunft des Klitus gerettet wurbea über die persischen Reiter den Sieg bavon. Nun eroberte er Kleinasien. Als er nach der alten Stadt Gorbium kam, zeigte man ihm den berühmten gorbischen Knoten, der an dem Wagen des sagenhaften, alten phrygischen Königs Mibas Deichsel und Joch verbanb und an den sich die Weissagung.
   bis 10 von 27589 weiter»  »»
27589 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 27589 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 23000
1 30295
2 26132
3 25112
4 73625
5 79349
6 20736
7 65801
8 20517
9 20642
10 115416
11 28188
12 26689
13 18896
14 27589
15 18554
16 36529
17 24264
18 33647
19 34466
20 23661
21 22483
22 21235
23 22965
24 28994
25 36762
26 40327
27 32727
28 44637
29 31957
30 28724
31 29242
32 16911
33 29345
34 45078
35 17346
36 28804
37 182365
38 45493
39 45392
40 16912
41 24193
42 27722
43 24984
44 13515
45 107678
46 39046
47 30635
48 26136
49 37735

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 873
1 1667
2 12834
3 702
4 811
5 3
6 66
7 15
8 156
9 1892
10 5
11 248
12 183
13 916
14 6559
15 384
16 2576
17 6490
18 33
19 339
20 37
21 357
22 2599
23 3107
24 39
25 1189
26 118
27 77
28 849
29 20
30 282
31 15389
32 106
33 438
34 7
35 1315
36 406
37 6
38 19
39 587
40 57
41 1254
42 413
43 2358
44 5
45 1194
46 27
47 156
48 122
49 418
50 209
51 71
52 1521
53 371
54 215
55 921
56 9
57 12
58 6
59 545
60 95
61 64
62 99
63 2035
64 31
65 99
66 974
67 142
68 1105
69 23
70 541
71 2794
72 893
73 19
74 113
75 212
76 599
77 1288
78 15
79 136
80 9
81 74
82 1376
83 13
84 49
85 10
86 9
87 517
88 1062
89 776
90 1
91 200
92 5208
93 12
94 1437
95 393
96 29
97 480
98 4703
99 359

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 105
1 66
2 704
3 182
4 3
5 397
6 375
7 197
8 94
9 25
10 17
11 26
12 251
13 55
14 51
15 8337
16 14
17 45
18 0
19 123
20 28
21 2
22 8252
23 2395
24 117
25 85
26 65
27 779
28 22
29 214
30 3
31 16
32 57
33 2388
34 173
35 15
36 4
37 9740
38 10
39 568
40 1
41 9
42 103
43 295
44 1
45 20
46 135
47 281
48 22
49 26
50 298
51 209
52 240
53 20
54 2012
55 6
56 14
57 1
58 14
59 3894
60 177
61 8
62 1502
63 251
64 377
65 155
66 3
67 33
68 7
69 43
70 13
71 145
72 21
73 61
74 1276
75 623
76 9
77 5
78 44
79 23
80 41
81 2644
82 78
83 106
84 30
85 4290
86 7
87 12
88 456
89 99
90 6
91 1268
92 530
93 5
94 25
95 68
96 3
97 4
98 229
99 81
100 996
101 15
102 306
103 64
104 24
105 35
106 13
107 31
108 5945
109 92
110 109
111 147
112 537
113 86
114 72
115 1668
116 222
117 6
118 8
119 134
120 1341
121 1319
122 13
123 92
124 227
125 69
126 415
127 2290
128 345
129 631
130 3
131 1015
132 3
133 390
134 136
135 5
136 2310
137 56
138 3124
139 14
140 292
141 7
142 479
143 728
144 6
145 1150
146 199
147 16
148 151
149 296
150 7
151 41
152 506
153 117
154 59
155 584
156 1089
157 18
158 7
159 91
160 190
161 2
162 114
163 153
164 33
165 557
166 1586
167 717
168 61
169 122
170 9
171 6
172 623
173 1111
174 2
175 1348
176 88
177 2648
178 8
179 490
180 53
181 95
182 1369
183 1668
184 11
185 65
186 135
187 59
188 285
189 734
190 1133
191 14
192 61
193 609
194 15
195 28
196 443
197 25
198 2
199 21